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Taekwon-Do im Alltag

Und es ist wieder einmal Montag…entspannt vom Wochenende betrete ich das Büro und schalte den Rechner ein. Um 9 Uhr schon wieder 25 eMails…meine Güte, geht ja gut los, da stürmen zwei aufgeregte Mitarbeiter ins Büro und berichten von drei großen Aufgaben, die der Vorstand bis Mittag geregelt haben will. Parallel klingelt das Telefon….die Woche beginnt ja wieder sportlich…

Am Ende des Tages ist dann doch alles wieder irgendwie geschafft und erledigt, ich als Führungskraft allerdings auch. Zu Hause warten Kinder und Ehefrau mit wahrscheinlich weiteren Herausforderungen, die den persönlichen Akku dann endgültig leeren, so dass man nur noch müde ins Bett fällt und nachts schlimmstenfalls nach den ersten Tiefschlafphasen aufwacht, sich die Gedanken um den Job drehen und man dann den nächsten Tag gerädert aufwacht, um ein ähnliches Pensum wie am Vortag zu absolvieren.

So war es früher häufig, aber seitdem ich Taekwon-Do trainiere, ist es anders geworden. Ich bin nach einem Arbeitstag immer noch erschöpft, aber wenn ich mich aufraffen kann, zum Training zu gehen, schaffe ich es, den Beruf im Kopf abzuschalten, meiner Familie gelassener gegenüberzutreten und später dann, zwar auch erschöpft, aber entspannt durchzuschlafen.

Wie kommt das? – Taekwon-Do verlangt durch die Vielzahl der ausgewogenen Bewegungsabläufe Konzentration und Präzision. Diese Bewegungsabläufe werden teilweise sehr schnell ausgeführt. Somit bleibt dem Gehirn keine Möglichkeit über Tagesprobleme nachzugrübeln. Dieses führt dazu, dass die Gedanken in eine komplett andere Richtung geleitet werden und andere Gedankengänge wieder möglich werden. Als Nebeneffekt werden Konzentration und Koordination, welche ab dem 28. Lebensjahr naturgemäß abnehmen, geschult und erhalten. Darüber hinaus werden nahezu alle Muskelpartien ausgewogen trainiert, so dass bereits nach dem dritten bis vierten Training eine spürbare Verbesserung der eigentlichen körperlichen Fitness erreicht wird.

Taekwon-Do wird zwar in der Gruppe trainiert, es geht jedoch nicht darum „besser als die anderen“ zu sein, sondern für sich persönlich jedes Mal ein Stück besser zu werden. Diese Grundeinstellung, aber auch viele andere Philosophien wie z.B. „niemals aufgeben“ (Großmeister Kwon), lassen sich in meinen beruflichen Alltag integrieren, so dass ich auch dort jeden Tag ein Stückchen besser und gelassener werde. Somit unterstützt mich Taekwon-Do nicht nur in meiner körperlichen Fitness, sondern bereichert auch meinen geistigen Werkzeugkasten in mancherlei Fragestellung.

Text: Dr. med. Malte Raetzell,
Facharzt für Anästhesiologie,
Leiter Strategisches Controlling/ Medizincontrolling, Universitätsmedizin Greifswald

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