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60 Minuten Einzelunterricht oder 2 Details pro Sekunde

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Einzelunterricht bei Großmeister Kang – als ich von dieser Möglichkeit erfahren habe, wollte ich sofort die Chance nutzen mein bisheriges Training um eine weitere Komponente zu erweitern. Durch Zufall hatte ich relativ am Anfang meiner Zeit im Kang Center in der Sternstraße an einer regulären Übungsstunde von Gereon Raab teilgenommen, in der ich der einzige Teilnehmer war. Diese Stunde ist mir immer noch sehr stark im Gedächtnis präsent, da ich unheimlich viel für mich selbst mitnehmen konnte (z.B. Reihenfolge der Bewegungen 2. Hyong mit klar unterschiedlichen Fußstellungen).

Aufgrund dieser sehr positiven Erfahrung waren meine Erwartungen an ein Einzeltraining bei Großmeister Kang ebenfalls hoch. Ich erhoffte mir z.B. die Hwarang-Hyong besser zu verstehen und einige Techniken, mit denen ich mich schwer tue, unter die Lupe zu nehmen und das Problem zu finden, warum mir diese so schwer fallen. So viel bereits vorab: meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.

Die Terminfindung war gewohnt unkompliziert und auch die Einrichtung der Technik am Anfang der Stunde war schnell erfolgreich. Zum Start des eigentlichen Trainings haben wir meinen bisherigen Stand bei der Hwarang-Hyong per Videoaufzeichnung festgehalten und die aktuelle Ausführung analysiert. Auf dem großen digitalen Flipboard konnten wir das aufgenommene Video Bewegung für Bewegung durchgehen sei es via Standbild, Slow-Motion oder Echtzeit. Bei jeder Bewegung analysierte Großmeister Kang die Gesamtheit der Bewegung und jedes Detail und erklärte die Ansatzpunkte zur Verbesserung. Beim ersten Durchlauf kamen so auf 33 Sekunden Hyongdauer 65 Verbesserungsansätze – also grob 2 Details pro Sekunde. Die Verbesserungsansätze waren sehr unterschiedlich und reichten von korrekter Fußstellung, höherer Dynamik, mehr Spannung in den Händen, korrekter Ausführung der Ausholbewegungen über die Blickrichtung bis hin zur korrekten Aussprache der Hwarang-Hyong.
Im weiteren Verlauf der Stunde haben wir dann die Umsetzung der Verbesserungen trainiert und erneut via Video kontrolliert. Einige Punkte konnte ich direkt umsetzen, andere muss ich definitiv noch diverse Male üben, bevor diese flüssig im Formenlauf funktionieren. Via der Videoanalyse konnte ich gut erkennen, wie einige Male durch den Fokus z.B. auf eine spezielle Handtechnik die Fußstellung unsauber wurde, obwohl diese bisher in Ordnung war. So ergab sich im Laufe des Trainings eine Lange Liste von Verbesserungsansätze für insgesamt 22 der 29 Bewegungen der Hwarang-Hyong und eine steigende Begeisterung für die Form der Selbstbeobachtung via Video.

Ein besonderer Schwerpunkt der Stunde war die Yop-Chagi-Technik in der Hwarang-Hyong. Diese ist eine der Techniken, die mir aktuell noch recht schwer fallen und bei der ich häufig das Gefühl hatte, noch nicht vollständig den Kern der Bewegung zu verstehen. Schritt für Schritt erklärte mir Großmeister Kang die Technik und dadurch wurde mir bewusst, dass ich bisher die Drehung der Hüfte nicht richtig verstanden hatte und somit anders gemacht habe. Nun hoffe ich den richtigen Weg gefunden zu haben und jetzt heißt es die neue Technik zu üben und die alte Bewegung aus dem Kopf bekommen.

In Summe bleibt bei mir eine sehr positive Stunde im Gedächtnis. Mir wurde bewusst, dass einige Techniken ganz anders auszuführen sind als bisher gedacht und kleinste Details große Auswirkungen z.B. auf die Dynamik haben können. Ich freue mich über meine lange Liste von Verbesserungspunkten und das Üben der “neuen” Techniken in den kommenden Wochen.

Vielen Dank für diese intensive und dennoch sehr angenehme und lustige Stunde. Ich habe bereits heute große Vorfreude auf eine Fortsetzung.

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